Tipps und Tricks zum Stricken
Hier findet ihr Informationen zu einzelnen Schritten in unseren Anleitungen und zum Stricken allgemein.
Zu einigen Themen haben wir ausführliche Anleitungen in eigenen Blog-Posts verfasst. Ihr findet sie hier:
Technik-Blog
Ein doppeltes Bündchen stricken
Pullover oder Jacken als Raglan von unten nach oben stricken
Übersicht
Maschenprobe
Maße
Maschen anschlagen
Rechte und linke Maschen
Maschen abketten
Halsausschnitt
Ein Bündchen umgeklappt feststricken
Raglanzunahmen
Neue Maschen unter den Armen aufnehmen
Fäden wechseln und vernähen
Maschenmarkierer
Ein fertiges Strickstück waschen
Maschenprobe
Die Maschenprobe spielt eine große Rolle, wenn man die Größe für ein Strickstück auswählt. Sie zeigt an, wie viele Maschen gestrickt werden müssen, um eine bestimmt Länge oder Höhe zu erreichen, und es ist absolut notwendig, dass die eigene Maschenprobe mit der im Muster übereinstimmt, damit das Strickstück am Ende dieselben Maße hat, wie in der Anleitung angegeben.
Um die eigene Maschenprobe zu ermitteln, strickt man in der Wolle, die man für das Strickstück verwenden möchte, und der gewünschten Nadelstärke, ein ausreichend großes Teststück – mindestens 15 cm breit, und in der Regel, wenn nicht anders angegeben, glatt rechts. Die Höhe ist in unseren Mustern in der Regel nicht wichtig, da Höhenangaben meistens in cm und nicht in Reihen angegeben sind, das Stück sollte aber ca. 10-15 cm hoch sein, damit die Maschen ihre natürliche Breite erreicht haben und nicht vom Bündchen zusammen oder von den Nadeln auseinander gezogen werden. Messt nun in der Mitte eures Teststückes ab, auf wie viele Maschen ihr auf 10 cm in der Breite kommt, und vergleicht diese Zahl mit der, die im Muster angegeben ist.
Wenn ihr auf dieselbe Zahl kommt, könnt ihr mit der empfohlenen Nadelstärke weiter arbeiten und solltet dieselben Abmessungen wie im Muster erhalten. Wenn ihr auf 10 cm mehr Maschen habt, als im Muster angegeben, strickt ihr fester als vorgesehen und solltet dickere Nadeln verwenden. Wenn ihr weniger Maschen habt, als angegeben, strickt ihr lockerer und wechselt am besten auf dünnere Nadeln. Probiert so lange, bis ihr auf dieselbe Maschenprobe kommt, wie im Muster angegeben. Mit wachsender Erfahrung wisst ihr auch besser, wie ihr selbst strickt, und wisst direkt, welche Nadelstärke ihr für welche Wolle braucht, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten.
Auf der Banderole eurer Wolle sind in der Regel auch Empfehlungen zur Maschenprobe und zur Nadelstärke zu finden. Dies sind standardisierte Richtwerte, die nicht für alle Menschen gleich gelten: Bei der Wolle Smart von Sandnes wird zum Beispiel eine Nadelstärke von 3,5 mm empfohlen. Wenn Sjöfn Smart mit 3,5 verstrickt, wird das Ergebnis winddicht und schusssicher, da sie ausgesprochen fest strickt. Die Übersetzerin Leonie strickt dagegen recht locker und würde eher Nadelstärke 3,0 verwenden, um ein gutes Ergebnis zu erhalten. Trotzdem ist diese Angabe ein guter Richtwert, da man mit der Zeit weiß, wie man selbst im Vergleich zu der standardisierten Maschenprobe strickt und direkt die richtigen Nadeln wählen kann.
Die Anleitungen von Stroff Knitting sind auf die standardisierte, vom Garnhersteller angegebene Maschenprobe abgestimmt. Falls ihr euch unsicher seid, macht auf jeden Fall eine eigene Probe – und besonders ganz am Anfang empfehlen wir, eure Arbeit hin und wieder nachzumessen, da Anfänger oft noch unregelmäßig stricken und am Anfang eines Strickstückes ggf. anders stricken als in der Mitte, wenn sie in den Rhythmus gekommen sind.
Maße
Die Maße eines Strickstückes geben wichtige Anhaltspunkte, wenn man die Größe auswählt. Der Brustumfang wird ermittelt, indem man die Breite des Hauptteils misst und verdoppelt, dasselbe gilt für den Ärmelumfang, der an der breitesten Stelle des Ärmels gemessen und verdoppelt wird. Wir empfehlen, nicht rein nach unseren Empfehlungen für jede Größe zu gehen, sondern den Empfänger des Stückes auszumessen und so die richtige Größe festzulegen. Bei Kinderpullovern wird das Kind an der dicksten Stelle des Oberkörpers (unterhalb der Schultern) gemessen und die Größe gewählt, die im Umfang ein paar cm breiter ist als das Messergebnis.
Besonders bei der Strickweise als Raglan von oben (RVO), die wir bei den allermeisten unserer Pullover und Jacken verwenden, ist es sehr einfach, die Größe noch einmal individuell anzupassen. Die angegebene Maschenzahl im Halsbündchen und die Anzahl der Raglanzunahmen bestimmt den Umfang des Strickstückes. Hier solltet ihr euch also an der für euch passenden Größe in der Anleitung orientieren. Dort geben wir auch die Länge von Rumpf und Ärmeln an, die ihr aber eher als Richtwert betrachten könnt: Wenn das Teil in etwa die angegebene Länge erreicht hat, ist es immer empfehlenswert, es einmal anzuprobieren. Bei Pullovern könnt ihr die Maschen auf der Nadel dabei auf zwei lange Rundstricknadeln verteilen oder einen Teil der Maschen auf einem Hilfsfaden sichern, damit ihr ihn anziehen könnt. Damit könnt ihr genau sehen, ob die Länge für euch passt, oder ob ihr das Stück kürzer oder länger als angegeben stricken solltet. Beachtet dabei, dass die meisten Pullover in der Wäsche noch etwas länger werden - und dann beim Tragen mit der Zeit wieder kürzer und breiter werden.
Bei Mützen misst man den Kopfumfang des Kindes und wählt dann eine Größe aus, deren Umfang etwas kleiner ist, damit die Mütze gut am Kopf anliegt – wenn der Kopfumfang also 50 cm beträgt, empfiehlt sich eine Mütze mit ca. 45 cm Umfang.
Maschen anschlagen
Es gibt viele verschiedene Methoden, um Maschen am Anfang eines Strickstückes anzuschlagen. In unseren Mustern legen wir das nicht fest, ihr könnt immer dieselbe Standardmethode benutzen (s. Kasten). Besonders am Anfang schlägt man die Maschen gerne sehr fest an und hat dann Probleme damit, die erste Reihe zu stricken. Um das zu vermeiden, könnt ihr den Maschenanschlag mit einer etwas dickeren Nadel arbeiten, als im restlichen Strickstück – wenn ihr z.B. mit Nadelstärke 4 stricken wollt, benutzt ihr für den Maschenanschlag Stärke 4,5 und wechselt in der ersten gestrickten Reihe direkt wieder auf NS 4. Alternativ könnt ihr die Maschen auf zwei zusammen gehaltene Nadeln anschlagen und zieht am Ende eine der beiden Nadeln raus. Damit erhaltet ihr eine lockere Anschlagskante, mit der ihr gut weiter arbeiten könnt.
Rechte und linke Maschen
Die Grundlage aller Strickstücke sind rechte und linke Maschen. Der Pullover und die Mütze in dieser Anleitung werden glatt rechts in Runden gearbeitet, bestehen also fast nur aus rechten Maschen, bis auf die Bündchen. Hier werden rechte und linke Maschen im Wechsel gestrickt, um ein elastisches Rippenmuster zu erhalten.
Maschen abketten
Am Ende eines Strickstückes muss man die aktiven Maschen nacheinander abketten, bis keine mehr auf der Nadel liegen. Dabei muss man darauf achten, nicht zu fest abzuketten, damit die Kante nicht zu eng wird, insbesondere am Halsausschnitt oder den Ärmelbündchen. Versucht, die Abkettkante genauso fest bzw. locker zu stricken, wie den Rest eures Strickstückes.
Wie beim Maschenanschlag gibt es viele verschiedene Methoden. Wir zeigen euch hier die gängigste, die für alle unsere Muster verwendet werden kann:
Strickt 2 Maschen regulär. Zieht dann die erste Masche über die zweite, sodass nur noch die zweite Masche auf der rechten Nadel liegt. Strickt eine weitere Masche und zieht wieder die erste Masche über die gerade gestrickte zweite Masche. Kettet auf diese Weise alle Maschen auf der Nadel ab, bis am Ende nur noch eine Masche auf der Nadel liegt. Schneidet den Faden ab und zieht das Ende durch die letzte Masche, um sie zu sichern.
Bei dieser Methode könnt ihr die Maschen alle re stricken, bevor ihr sie abkettet, oder im Muster. Wenn ihr nur re strickt, erhaltet ihr eine gerade Kante, die an einen geflochtenen Zopf erinnert (Bild 1). Wenn ihr ein Rippenbündchen (1 M re, 1 M li im Wechsel) abkettet, empfehlen wir meistens, die Maschen, die ihr abkettet, auch im Rippenmuster zu stricken (Bild 2 und 3). Dadurch fügen sich die Maschen besser in das Gesamtbild ein, und der Abschluss wird etwas elastischer - am Ende ist das aber auch Geschmackssache.
Halsausschnitt
Der Halsausschnitt ist der oberste Teil eines Pullovers. Wenn man oben anfängt, muss man besonders darauf achten, die Maschen nicht zu fest anzuschlagen, damit der Kopf gut durch den Ausschnitt passt. Wenn man den Pullover von unten nach oben strickt (nicht in dieser Anleitung), muss man aufpassen, nicht zu fest abzuketten.
Der Halsausschnitt wird oft im einfachen Rippenmuster gearbeitet, man kann aber auch andere Muster einarbeiten, wie ein Perlmuster oder ihn kraus rechts stricken. Wenn man ihn glatt re strickt, erhält man ein Rollbündchen. Die empfohlene Art, den Halsausschnitt zu stricken, wird in der jeweiligen Anleitung erklärt, kann aber nach Geschmack auch variiert werden.
Ein Bündchen umgeklappt feststricken
In vielen unserer Anleitungen, insbesondere bei Mützen, Pullovern und Hosen, wird ein Bündchen extralang gestrickt und dann nach innen eingeklappt und festgestrickt, sodass das Bündchen am Ende doppelt liegt. Danach wird normal im Muster weitergestrickt. Das doppelte Bündchen ist dadurch besonders warm und etwas winddichter (besonders wichtig bei Mützen und Pulloverkragen), und im Gegensatz zum locker umgeschlagenen Bündchen kann es so auch nicht verrutschen. Bei Hosenbündchen entsteht durch das umgeschlagene Bündchen ein Tunnelzug, durch den man eine Kordel oder einen Gummi ziehen kann.
Man könnte das Bündchen auch am Ende der Arbeit umklappen und innen festnähen - durch die Methode, es direkt mit der nächsten Runde mitzustricken wird es jedoch sauberer, gleichmäßiger und elastischer - außerdem spart man sich dann die Arbeit am Ende, da es direkt versäubert ist!
So funktioniert es:
Bild 2: Das Bündchen wird so umgeklappt, dass die Anschlagskante innen liegt.
Bild 4: Jetzt ist das Bündchen komplett umgeklappt fixiert. Die Maschenzahl hat sich nicht verändert, jetzt wird normal im Muster weiter gestrickt.
Raglanzunahmen
Die meisten unserer Pullover und Jacken sind sogenannte Raglanpullover. Sie werden in einem Stück gestrickt, meistens von oben nach unten. Nach dem Halsausschnitt werden in jeder zweiten Reihe an vier Stellen Zunahmen gearbeitet, die den Pullover nach unten hin breiter werden lassen und dabei vier klare Linien zwischen den Schultern und dem Hauptteil bilden. Diese Linien werden Raglanlinien genannt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Zunahmen zu arbeiten. Wir nutzen oft M1R, M1L. Hier werden die neuen Maschen aus dem Querfaden zwischen zwei Maschen aufgenommen und verschränkt abgestrickt, damit sich kein Loch bildet.
In anderen Mustern arbeiten wir die Zunahmen mit Umschlägen, die so abgestrickt werden, dass sich an den Raglanlinien ein dekoratives Lochmuster bildet. Beachtet, dass die Rückreihe nach den Umschlägen im Video links gestrickt wird. In geschlossenen Pullovern stricken wir glatt rechts in Runden, also werden alle Umschläge wie normale Maschen einfach rechts abgestrickt, wodurch sich ein Loch bildet.
Neue Maschen unter den Armen aufnehmen
Wenn der obere Teil des Pullovers fertig ist, legt man die Maschen für die Ärmel still und schlägt neue Maschen an, um mehr Platz für die Arme zu schaffen. Diese neuen Maschen gehören zum Rumpf und werden als Teil der Runde mitgestrickt. Wenn man dann die Ärmel beginnt, werden der Anschlagskante dieser Maschen neue Maschen aufgenommen, die zu den Ärmelmaschen gezählt werden. Dadurch wird das Loch unter dem Arm direkt geschlossen. Wenn ihr es euch am Anfang noch nicht zutraut, die Maschen an der Kante aufzunehmen, könnt ihr am Ärmel wieder dieselbe Anzahl der Maschen neu anschlagen und das Loch, was dadurch unter den Ärmeln entsteht, am Ende zunähen. Das ist aber eher zusätzliche Arbeit und wir empfehlen, die Maschen aus der ersten Anschlagskante direkt aufzunehmen.
Fäden wechseln und vernähen
Wenn der erste Knäuel aufgebraucht ist oder ihr die Farbe wechseln wollt, müsst ihr den Übergang vom alten zum neuen Faden sorgfältig arbeiten. Es reicht nicht, einfach den alten Faden hängen zu lassen, mit dem neuen zu beginnen und die beiden am Ende zu verknoten oder zu vernähen - dadurch bilden sich oft Löcher im Strickstück oder es verzieht sich an der Stelle, was besonders bei glatt rechts gestrickten Stücken auffällt.
Es gibt viele Möglichkeiten, diesen Wechsel ordentlich zu gestalten, und auch hier findet jeder mit der Zeit seine Lieblingsmethode. Die einfachste Methode, die wir bei unseren Anleitungen auch verwenden, ist einfach, ein paar Maschen (ca. 3-7) mit doppeltem Faden, d.h. dem alten und dem neuen gleichzeitig, zu stricken. Das Strickstück wird an dieser Stelle einen Hauch dicker, was aber in den meisten Fällen nicht auffällt. Strickt danach nur noch mit dem neuen Faden weiter und vernäht am Ende beide Fadenenden sorgfältig, damit sich nichts löst.
Am Ende der Arbeit müssen alle losen Fäden vernäht werden. Dazu gibt es unzählige Methoden und am Ende findet jeder seinen eigenen Stil – wichtig ist jedoch immer, dass die Fäden auf der Vorderseite nicht sichtbar sind, und dass sie das Strickstück nicht verziehen.
Ihr solltet niemals einfach zwei lose Fadenenden nehmen und verknoten. Diese Knoten finden gerne ihren Weg auf die Vorderseite des Strickstückes und fallen zu sehr auf. Wenn ihr die Fäden außerdem zu knapp abschneidet, ist die Gefahr groß, dass sich der Knoten (besonders in der Wäsche) löst und ihr ein Loch im Strickstück habt, das sich nur schwer wieder schließen lässt.
Maschenmarkierer
Maschenmarkierer sind kleine Ringe oder Schlaufen, mit denen ihr verschiedene Stellen eures Strickstückes markieren könnt. Grundsätzlich gibt es geschlossene Markierer, die sich nicht öffnen lassen und nur dazu genutzt werden, um sie auf die Nadel zwischen zwei Maschen zu hängen und die in jeder Runde oder Reihe weiter nach oben wandern, und offene Markierer (oft in Form von Büroklammern oder Sicherheitsnadeln), die man entweder geschlossen auf die Nadel hängt, oder öffnet und in eine bestimmte Masche steckt.
Mit diesen Markieren markiert ihr die Stellen im Strickstück, an denen ihr z.B. Zunahmen für die Raglanlinien arbeitet, ein Muster beginnt oder beendet, oder Abnahmen an den Ärmeln arbeitet, damit ihr den zweiten Ärmel genau gleich strickt. Oft hängt man auch einen Markierer auf die Nadel, um den Rundenanfang zu markieren.
Wir geben in unseren Anleitungen genau an, ob der Maschenmarkierer in eine Masche gesteckt werden soll, oder ob er zwischen zwei Maschen auf der Nadel hängt. Achtet auf diese Unterscheidung und folgt unseren Angaben, da wir die Markierer als Orientierung in der Anleitung nutzen. Wenn sie an einer anderen Stelle sitzen als angegeben, kann das schnell zu Fehlern führen.
Es gibt unzählige Ausführungen, von praktisch bis dekorativ. Anfangs kann man sich einfach mit einem geknoteten Stück Faden, einem kleinen Haargummi oder einer Sicherheitsnadel behelfen, es empfiehlt sich aber, Markierer in verschiedenen Farben oder Formen zu besitzen, um verschiedene Stellen in der Arbeit zu markieren.
Diese Bilder zeigen, wie wir unsere Maschenmarkierer nutzen: Im ersten Bild hängen vier schwarze Markierer (Ringe, die sich nicht öffnen lassen) zwischen zwei Maschen auf der Nadel, sie werden also in jeder Runde abgehoben und mitgenommen. Sie markieren die vier Stellen, an denen in der Raglanpasse Maschen zugenommen werden. Der fünfte Markierer in weiß markiert den Rundenbeginn. Auch er hängt zwischen zwei Maschen auf der Nadel.
Im zweiten Bild steckt ein Markierer (eine Art Sicherheitsnadel zum Öffnen) direkt in der obersten Raglanmasche eines Pullovers. Er bleibt immer fest in dieser Masche stecken und wird nicht bewegt. Wenn ihr Schwierigkeiten damit habt, die Raglanmasche zu erkennen, könnt ihr stattdessen auch vor und nach der Raglanmasche einen Markierer auf die Nadel hängen. Da es eher umständlich ist, diese zwei Markierer immer wieder abzuheben, ist es für geübte Strickerinnen aber einfacher, einen Markierer in die oberste Masche zu stecken, im weiteren Verlauf des Strickstücks erkennt man die Raglanmasche dann auch ohne Markierer.
Das dritte Bild zeigt einen Ärmel. Hier werden oft in regelmäßigen Abständen Maschen abgenommen. Damit diese Abnahmen bei beiden Ärmeln an derselben Stelle liegen, markieren wir sie beim ersten Ärmel gerne mit Maschenmarkierern, die wir direkt in die Maschen stecken.
Ein fertiges Strickstück waschen
Wenn euer Stück fertig gestrickt ist, muss es gewaschen werden. Vernäht beim fertigen Stück die Fäden und befestigt die Knöpfe. Wie ihr das Stück dann wascht, kommt auf die Form und besonders das Material an:
Viele Garne mit Wollanteil (z.B. Katia Merino 100%, Merino Sport oder Merino Baby) sind superwash-behandelt. Das ist eine spezielle Beschichtung, die die Wäsche in der Waschmaschine ermöglicht. Nutzt dabei trotzdem ein Wollwaschmittel und einen sanften Waschgang mit höchstens 30°C. Testet eure Maschine auch möglichst zuerst mit einem Probestück. Bei diesen Garnen wird die Handwäsche, insbesondere bei größeren Stücken wie Pullovern oder Jacken, nicht empfohlen, da die Stücke in der Handwäsche schnell ausleiern und um einige Größen wachsen können.
Andere Garne, die nicht superwash-behandelt sind, sollten auf keinen Fall im normalen Waschprogramm der Waschmaschine gewaschen werden, da sie schnell verfilzen können.
Wir waschen selbst fast alle Strickstücke im Wollprogramm der Waschmaschine, oder einfach im Spülgang mit geringer Schleuderzahl (400-800). Wichtig ist, Temperaturschwankungen vorzubeugen und deshalb möglichst nur mit kaltem Wasser oder höchstens 20°C zu waschen. Nutzt dabei ein spezielles Wollwaschmittel. Weichspüler wird bei Wolle nie empfohlen, da er den Fasern schaden kann und die Wolle ausleiern lässt.
Merino- oder Mischgarne waschen wir oft in einem Wäschenetz, damit das Stück in der Maschine nicht verzogen wird. Stücke mit Mohair sollten dagegen nicht im Netz gewaschen werden, da das Mohair darin schnell verfilzen kann.
Wenn das Stück gewaschen ist, muss es richtig getrocknet werden. Wenn es tropfnass aus der Wäsche kommt, wickeln wir es in ein großes Handtuch ein und saugen so das meiste Wasser auf. Dann wird das Stück auf einem zweiten, trockenen Handtuch ausgebreitet und in Form gezogen - hier ist es sehr wichtig, dass keine ungewollten Falten oder Kräusel entstehen, und dass besonders Knopfleisten und Bündchen glatt und ordentlich liegen. Das Stück wird dann flach liegend getrocknet. Am schnellsten geht das natürlich auf einer Fußbodenheizung, alternativ aber auch einfach auf einem Wäscheständer (auf einem Handtuch, damit das Gitter keine Linien hinterlässt), oder auf dem Fußboden.
Bei klassischen Strickanleitungen soll man das fertige Strickstück nach dem Waschen noch spannen. Das ist besonders bei großen Tüchern mit Lochmuster wichtig, die ihr Muster nur so entfalten können, oder bei Pullovern, die aus Einzelteilen gestrickt und dann zusammengenäht werden. Unsere Designs müssen dagegen nicht gespannt werden, da sie meistens in einem Stück und ohne Nähte gestrickt werden. Hier reicht es, sie nach der Wäsche ordentlich in Form zu legen.
Des gibt viele Gründe, weshalb man ein frisches Strickstück waschen sollte: In der ersten Wäsche werden überschüssige Farbe, Staub und Verunreinigungen, die im Geschäft oder beim Stricken entstanden sind, wieder ausgewaschen. Die Wolle entspannt sich und wird je nach Garnzusammensetzung noch flauschiger und weicher. Das Maschenbild wird regelmäßiger und besonders Lochmuster öffnen sich erst in der Wäsche richtig. Manche Stücke werden in der Wäsche etwas länger und erreichen erst so ihre endgültigen Dimensionen.
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